Hammelburg 1897

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Gezeichnete Ortsansicht Hadamars aus Südosten vom Oberacker gesehen.

Datierung

Die Postkarte, auf der sich die Zeichnung befindet, wurde im Jahr 1897 verschickt.

Blickrichtung

Der Blick geht vom Süden, also vom Oberacker her, auf die Stadtmitte.

Bildauswertung

Das Schloss als zentrales Bauwerk erscheint damals weitgehend wie heute. Aber schon am linken Bildrand erkennt man, dass die Stadtstruktur damals erheblich anders war. Von den zahlreichen Villen an der Alten Chaussee, die um 1900 herum erbaut wurden, ist nichts zu sehen. Allenfalls im nördlichen Bereich der Straße und an ihrer östlichen Seite zeigen sich Häuser, also die Bebauung, die in die Brückenvorstadt übergeht. Auch von dem 1905 fertiggestellten Konvikt ist nichts zu sehen, ebenso wenig von den Gebäuden, die auch auf einigen älteren Aufnahmen zwischen dem Konvikt und der Hundsanger Straße stehen. Bei dem ganz kleinen, helle Häuschen in der Mitte des linken Bildrands könnte es sich dabei um einen Rest der einstigen fürstlichen Gärten handeln, die sich dort befanden und weitgehend durch den Eisenbahnbau zerstört wurden. Rechts davon sind der Bahnhofsbau und das kleine Nebengebäude zu sehen, das vor einigen Jahren abgerissen wurde.

Die Ägidienkirche oberhalb des Schlosses präsentiert sich ebenfalls wie heute. Der grüne Gebäudeteil, der links dahinter hervorlugt, dürfte die 1880 fertiggestellte Korrigendenanstalt sein, die heute die Gedenkstätte Hadamar beherbergt. Noch etwas weiter links, hinter dem Schlossturm, sieht man ein weiteres Gebäude. Dieses gibt es heute nicht mehr. Es dürfte ungefähr im Bereich der Parkplätze oder der um 1920 herum erbauten Bedienstetengebäude der Klinik gestanden haben.

Rechts im Bild ist bemerkenswert, dass sich die Kirche St. Johannes Nepomuk, größtenteils verdeckt vom roten Dach des Jesuitenklosters, noch ganz ohne Turm und Dachreiter zeigt. Der große Westturm wurde 1898 aufgesetzt. Durch den ebenfalls nicht sichtbaren Dachreiter erscheint naheliegend, dass er gleichzeitig installiert wurde.

Das Gebäude in der linken unteren Ecke dürfte die Schlossmühle sein, damals anders als heute offenbar mit Krüppelwalmdach. Das dann rechts folgende Gebäude gibt es heute nicht mehr, aber das dritte in der Reihe, die Gymnasiumstraße 19, ist heute noch in der gleichen Grundform vorhanden. Dann folgt das Josefshaus der Barmherzigen Brüder, noch in seiner ältesten, kleinsten Bauform aus den 1860er Jahren.

Die Flächen zwischen Stadt und Oberacker, die im Vordergrund zu sind, wurden damals offenbar als Wiesen und für Obstbäume genutzt. Häuser finden sich dort fast überhaupt keine. Vor allem aber erkennt man rechts noch die alte Bauform des Hammelburger Hofs. Neben dem heute vorhandenen Wohnhaus gab es nämlich mehrere nach Süden vorgebaute Gebäude, so dass ein stattlicher Vierseitenhof bestand. Diese Gebäude wurden in den 1930er und 1940er Jahren abgerissen.

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