Hadamar Konvikt Steinbruch

Datierung
Die Postkarte ist ungelaufen und trägt den Aufdruck des Verlags Karl Lück, Hadamar. Sie kann nicht älter als die frühen 1920er Jahre sein, weil das Bedienstetenhaus der Landesheil- und Pflegeanstalt schon zu sehen ist, das Anfang der 1920er entstand.
Blickrichtung
Das Foto wurde oberhalb und östlich vom nördlichen Teil des Kalkwerks am Elbbach aufgenommen, das im Vordergrund zu sehen ist.
Bildauswertung
Im Hintergrund könnten die Bäume an der Straße nach Hundsangen zu erkennen sein, wenn auch schlecht sichtbar. Auf der rechten Seite und hinter dem Konvikt stehen zahlreiche Obstbäume. Letzterer Obstgarten ist heute noch teilweise erhalten. Darunter der Weg, der heute zum Freibad führt. Der Bereich darunter ist heute stark von Bäumen bewachsen. Damals scheinen eher Wiesen und Weiden, allenfalls mit Obstbäumen bestanden, vorgeherrscht zu haben.
Das Konviktsgebäude erscheint im Wesentlichen wie heut. Rechts davon ein Gehöft, davor schwach zu erkennen ein langgezogener, flacher Bau, den es heute auch noch gibt. Rechts weitere Einzelgebäude an der Straße nach Hundsangen, die es heute nicht mehr gibt. An dieser Stelle befindet sich die Vitos-Klinik. Noch weiter rechts das heute noch vorhanden, denkmalgeschützte Bediensteten-Doppelhaus der Landesheil- und -pflegeanstalt. Am rechten Rand, zum Teil vom Turm des Schlosses verdeckt, das Hauptgebäude der Landesheil- und -pflegeanstalt, ebenfalls kaum verändert, und schließlich ein Teil der Ägidienkirche. Dahinter sieht man angelegte Beete der Pflegeanstalt.
Weiter darunter ist die Alte Chaussee in ihrer vollen Länge zu sehen. Viele Gebäude sind anhand der Dachform auch heute noch gut zu erkennen. Auf der nördlichen Seite gab es heute nur einzelne Ergänzungen, vor allem in zweiter Reihe, beispielsweise das evangelische Pfarrhaus, auf der südlichen relativ viele, vor allem in jüngerer Zeit. Ganz links in der Zeiledie ehemals dort vorhandene Landhandlung Weimer, später Raiffeisen und heute durch neue Gebäude eines Nahversorgungszentrums ersetzt. Rechts geht der Blick in das Steigungsstück der Hundsanger Straße hinein, das heute an den Seiten stärker bebaut ist. Hier ist nur ein Gebäude an der Auffahrt zur Vitos-Klinik heute noch so vorhanden.
Im Mittelbereich sind links der Frachtschuppen am Bahnhof und die Schlossbrücke zu erkennen sowie Bahnschienen mit Land- und Kohlenhandlung dahinter. Dann der Bahnhof halb verdeckt und schließlich ganz rechts Teile von Schloss und Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk.
Im Vordergrund der Kalksteinbruch mit Halden, Bahnschienen und einigen Loren. Dahinter die Rückseite von Haus Gymnasiumstraße 27. Rechts davon die ehemalige Schlossmühle, gut zu erkennen an dem Türmchen mit dem Haubendach, dahinter der Fohlenhof und rechts vom Fohlenhof die alten Scheune, die in den 1970er Jahren abgetragen wurde, um dort das neue Postamt zu bauen, ein heutiges Wohn- und Geschäftshaus. Weiter rechts dann die Schlossanlage.
Aktuelles Vergleichsfoto
Offene Fragen
Gymnasiumstraße 27: Vorderseite ist ein schöner, klassizistischer Bau, angeblich um 1900 gebaut. Die Rückseite sieht auf dem Foto heruntergekommen aus. Stimmt die Datierung in der Denkmaltopografie nicht? Allerdings sieht es auch auf einer Karte von 1908 so aus, als ob es das Haus da noch nicht gegeben hätte.