Hadamar Galgenberg 3

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Aufnahme vom Galgenberg bei Faulbach mit einem Blick aus Osten über die Innenstadt von Hadamar, Postkarte 1954 gelaufen.

Datierung

Die Postkarte mit dieser Aufnahme wurde 1954 verschickt. Das Foto dürfte also aus den späten 1940er oder frühen 1950er Jahren stemmen.

Blickrichtung

Der Fotograf stand auf dem Galgenberg, also nördöstlich der Stadt.

Bildauswertung

Ganz links in der Mitte sieht man ein kleines Türmchen. Das dürfte der Dachreiter auf der Kapelle des heute nicht mehr vorhandenen Josefshauses gewesen sein. An seiner Stelle steht heute die Markthalle am Schloss. Etwas rechts davon und teilweise vom Turm der Kirche St. Johannes Nepomuk verdeckt, erkennt man das große Dach der Landwarenhandlung Weimer, später Raiffeisen. Im Bereich darüber sieht man exakt am Bildrand das Haus Alte Chaussee 44, also das Eckhaus zum Hexenschluchtweg. Dieses trägt heute ein stark verändertes Dach, aber der Mittelrisalit, wie auf dem Foto, ist noch gut zu erkennen. Der gegenüberliegende Bereich der Alten Chaussee war zu diesem Zeitpunkt noch unbebaut. Vor allem aber fehlt darüber das gesamte ausgedehnte Wohngebiet an Franz-Alfred-Muth-Straße, Daubhaus und den benachbarten Straßen. Dort zeigen sich Felder und ein Gehölzstreifen.

Weiter rechts in diesem Streifen sieht man die Felsen des Steinbruchs am Hexenschluchtweg hervorlugen. Am Ende dieser Felsen fehlt das heute vorhandene Freibad. Es wurde 1963 gebaut. Etwas weiter oberhalb dieser Stelle fällt in der Feldgemarkung ein einzelner, großer Baum auf. Das ist die heute noch vorhandene und als Naturdenkmal geschützte Dicke Eiche, vormals ein Baum zur Markierung des Postkutschenwegs. Heute würde sich unmittelbar recht und unterhalb des Baums das ausgedehnte Gelände der Fürst-Johann-Ludwig-Schule erstrecken und etwas weiter rechts oberhalb, hinter dem Konvikt, der Fischweiher. Beides fehlt hier. Der Fischweiher wurde etwa gleichzeitig mit dem Schwimmbad angelegt. Die Schule wurde 1971 gebaut. Links von der Eiche fehlen die ausgedehnten Wohngebiete von Niederhadamar, die sich heute entlang von Pforten-, Reis- und Hohlstraße bis fast an den Wald und die Schule ziehen. Wenn man genau hinschaut, erkennt man am Waldrand einen kleinen hellen Fleck. Das dürfte das Vereinsheim des Fußballvereins Rot-Weiß Niederhadamar gewesen sein. Der Sportplatz wurde in den 1930er Jahren an seiner heutigen Stelle angelegt und müsste hier durch die vordere Reihe Bäume verdeckt sein, die man beim Bau des Platzes nicht gerodet hat.

Ein Großteil des Niederhadamarer Waldes erscheint hier wegen Perspektive und Tallage nur als schmaler Streifen. Dahinter schauen liegen die nördlichen Gemarkungen von Niederhadamar und Elz in Richtung Malmeneich. Gut zu erkennen sind die beiden eingeschnittenen Talgründe, die man heute auch noch sieht, damals offenbar noch stärker landwirtschaftlich genutzt und weniger mit Bäumen und Hecken bestanden als heute. Im Hintergrund folgt dann der Elzer Wald mit dem 286 Meter hohen Großen Kopf etwas links von der Bildmitte und weiter dahinter der Blick auf die Höhen des südlichen Westerwalds. Die Baumreihe, die vor dem Elzer Wald quer verläuft, dürfte die Bundesstraße 8 markieren, die als ehemalige Via Publica mindestens bis auf das Mittelalter zurückgeht. Links unterhalb des Großen Kopfs erkennt man ein ausgedehntes Aufforstungsgebiet. Wenn man sich heutige Luftaufnahmen anschaut, erkennt man immer noch eine dort leicht andere Waldstruktur mit mehr Nadelbäumen als im übrigen Elzer Wald. Heute würde man in dem Bereich den Flugplatz und das nördliche Ende des Elzer Gewerbegebiets sehen.

Mit etwas Abstand rechts vom Konvikt ist ein größeres Anwesen mit Fachwerk-Obergeschoss zu sehen, von dem heute nichts mehr übrig ist. Es dürfte sich etwa an der heutigen Einmündung der Konviktsstraße in die Hundsanger Straße befunden haben. Rechts davon müssten eigentlich die Bedienstetenhäuser der Heil- und Pflegeanstalt aus den 1920er Jahren zu sehen sein. Vermutlich verdeckt das Dach der Ägidienkirche diese aber. Links darunter sieht man eine lang gezogene Baracke. Links von dieser steht wiederum ein länglicher Bau, den es heute auch noch gibt.

Im Vordergrund fällt wieder einmal die starke Obstbaumnutzung rund um den Stadtkern herum auf. Am östlichen Stadtrand sind gut die Rückseite des alten Rathauses am Neumarkt, leicht rechts und unterhalb der Bildmitte, sowie weiter links die Rückseite des Krankenhauses St. Anna mit seiner Kapelle und deren Dachreiter zu erkennen. Das Gebäude rechts davon im Vordergrund mit den Dachgauben könnte das Haus am Kreuzweg Ecke Marienstraße sein, das sichtlich älter als die übrigen dort stehenden Häuser ist und einen der ersten Bauten in diesem Stadtquartier darstellen dürfte.

Aktuelles Vergleichsfoto

Offene Fragen

  • Was war das Anwesen, das links überhalb der Ägidienkirche zu sehen ist?
  • Was war das lang gezogene Gebäude mit Pultdach rechts vom Annahaus?

Sonstiges

Einzelnachweise