Frickhofen 1: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Seite wurde neu angelegt: „mini|Postkarte mit Fotos aus Frickhofen, Aufnahme wohl zwischen 1913 und 1918 angefertigt . == Datierung == Die Postkarte trägt kein lesbares Datum. Produziert wurde siee vom Fotografen August Diel, der von 1901 an ein Atelier Montabaur betrieb. Der Schmuck am Kriegerdenkmal macht eine Datierung zumindest dieser Aufnahme auf die Zeit zwischen 1913 und 1918 plausibel (siehe unten). == Blickrichtung == Die große Aufnahme wurde…“)
(kein Unterschied)

Version vom 4. September 2025, 21:20 Uhr

Postkarte mit Fotos aus Frickhofen, Aufnahme wohl zwischen 1913 und 1918 angefertigt .

Datierung

Die Postkarte trägt kein lesbares Datum. Produziert wurde siee vom Fotografen August Diel, der von 1901 an ein Atelier Montabaur betrieb. Der Schmuck am Kriegerdenkmal macht eine Datierung zumindest dieser Aufnahme auf die Zeit zwischen 1913 und 1918 plausibel (siehe unten).

Blickrichtung

Die große Aufnahme wurde aus Richtung Westen gemacht, wie man an der Stellung der Kirche sieht, möglicherweise vom Rollsberg zwischen Thalheim und Dorndorf aus, der zu diesem Zeitpunkt noch als Steinbruch aktiv gewesen sein dürfte.

Bildauswertung

Der sichtbare, 1732 fertiggestellte Kirchenbau wurde in den 1950er Jahren bis auf seinen Turm abgerissen und durch das 1955 fertiggestellte, heute vorhandene, ovale Kirchenschiff ersetzt. Der Ort ist auf der Aufnahme wesentlich kleiner als heute. Im Prinzip gab es keine Bebauung östlich der Egenolfstraße oder allenfalls der Langen Straße. Das Haus links von der Bildmitte im Vordergrund könnte das Gebäude Dorndorfer Straße 9 sein, das heute noch durch seine schönen Bruchsteinmauern auffällt und deutlich älter ist als die umgebenden Häuser. Die links an der Straße nach Wisenroth etwas abgesetzte Häusergruppe könnte unter Umständen das Schwesternhaus der Heiligen Dienstmägde Jesu Christi sein, die 1904 mit einem gekauften Anwesen und der neu gebauten „Kinderbewahrschule“, dem späteren Kindergarten, errichtet wurde - möglicherweise der dort sichtbare, helle Giebel. Im Hintergrund erkennt man gut die kleinteilig parzellierte Feldgemarkung, wo es heute viel mehr Waldstücke als damals zu geben scheint.

Das linke der beiden kleineren Fotos zeigt das Geschäftshaus der Warenhandlung Belzer. Man darf davon ausgehen, dass das Unternehmen sozusagen als Werbekunde die Postkarte mit finanziert hat. Dem Fachwerkhaus, dessen Seitenwand am rechten Rand zu erkennen ist, wurde offenbar ein Backsteingiebel vorgebaut. Zu diesem Zeitpunkt war das sicher ein Zeichen der Fortschrittlichkeit und auch des Wohlstands der Unternehmung Belzer, weil die altertümliche Fachwerkkonstruktion durch „moderne“ Backsteine ersetzt werden konnte.

Das zweite kleine Foto zeigt das Kriegerdenkmal. Dabei handelt es sich ganz offensichtlich um ein Andenken an die Gefallenen das Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71. Dieses wurde 1910 errichtet. Der Girlandenschmuck, die Zahle „25“ und die Ligatur „WR II“ (Wilhelmus Rex II) deuten darauf hin, dass die Aufnahme zum 25. Thronjubiläum von Kaiser Wilhelm II. gemacht wurde. Das wäre dann 1913. Zugleich kann die Aufnahme auch nicht jünger als 15. Juni 1918 sein, da man im Jahr danach in der Republik das Thronjubiläum nicht mehr öffentlich gefeiert hätte - und schon gar nicht im Westerwald. Das Denkmal stand an der Hauptstraße und wurde während der Zeit des „Dritten Reiches“ entfernt.

Aktuelles Vergleichsfoto

Offene Fragen

  1. Handelt es sich bei der hinten rechts sichtbaren geschlängelten Linie um die Oberwesterwaldbahn? Der Bahnhof ist jedenfalls nicht zu erkennen.
  1. Wo befand sich die Warenhandlung Belzer?

Sonstiges

== Einzelnachweise ==