Hadamar 1917
Datierung
Die Postkarte ist im Jahr 1917 gelaufen.
Oberes Foto
Blickrichtung
Der Fotograf stand auf der gegenüberliegenden Seite des Elbbachs in der heutigen Straße "Am Bahnhof".
Bildauswertung
Auffällig ist, dass das Elbbachufer heute auf beiden Seiten sehr viel stärker zugewachsen ist. Am Schlossgebäude ist der ockerfarbene Verputz, falls die Farbwiedergabe korrekt ist, der entscheidende Unterschied zum heutigen Zustand. Die heutige Graf-Emich-Anlage wirkt eher wie ein Obstbaumgrundstück als wie ein Park. Auf dem Schloss sind zwei Fanenmasten zu erkennen und hinten links vermutlich die Kalkmühle.
Mittleres Foto
Blickrichtung
Die Fotografie wurde offenbar aus einem der oberen Fenster an der Nordseite des Bahnhofsgebäudes aufgenommen.
Bildauswertung
Links ist zu erkennen, dass an den Bahngleisen ein größeres Gewerbeareal mit Halle und Schuppen bestand. Das dürfte zumindest in Teilen eine Kohlehandlung (zumindest später unter dem Namen Colombel, aber auch der Name Dächer wird genannt) gewesen sein, nach der der heute Parkplatz „Kohlenweg“ benannt ist. Die Gleis- und Weichenanlagen waren deutlich größer als heute. Das großes Haus links am Bildrand ist offenbar die Alte Chaussee 11. Das Haus rechts daneben mit dem Krüppelwalmdach heute offenbar nicht mehr vorhanden. Wiederum rechts daneben ist das Haus Brückenvorstadt 3/5 zu erkennen, das heute noch ähnlich aussieht. Das dahinter liegende Gebäude mit dem sehr großen Dach ist heute offenbar nicht mehr vorhanden.
Links neben der Ägidienkirche ist das Hauptgebäude der Landesheilanstalt gut zu erkennen. Das im Bild blau erscheinende Gebäude unterhalb der Ägidienkirche war offenbar ein Gehöft. Ganz rechts ist ein Teil des Hotels Stahl zu erkennen.
Unteres Foto
Blickrichtung
Der Fotograf stand offenbar an einem Fenster des Schlosses mit Blick in die Johann-Ludwig-Straße hinein.
Bildauswertung
Die Kirche St. Johannes Nepomuk trug ebenfalls eine ockerfarbene Fassade. Das Dach war wesentlich komplizierter aufgebaut als heute. Dafür fehlt links auf dem Dach der heutige Schornstein für die Heizung. Das traufständige Haus direkt links neben der Kirche ist heute nicht mehr vorhanden. Dort befindet sich der Parkplatz an der Kirche. Links von der Kirche ist ein hoher Schornstein im Hintergrund zu erkennen, wohl Teil der Brauerei Gotthardt. Die großen Bäume rechts standen auf dem Turnplatz des Gymnasiums. Im Gebäude rechts vor der Kirche war ursprünglich die sogenannte Aula, das alte Jesuitengymnasium, untergebracht. Das Gebäude wurde 1823 privatisiert.
Offene Fragen
Was ist das Gebilde rechts im mittleren Foto vor dem Baumwipfel? Technischer Mast/Gestellt, Ehrenpforte?