Stadttor Hadamar: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Nutzung als Konvikt kann spätestens bis 1773 bestanden haben, als das Jesuitengymnasium nach Aufhebung des Ordens geschlossen wurde. Um 1900 herum waren Josef und Katharina Weier, geb. Tripp, Eigentümer des Fachwerkhauses. 1904/05 erwarben der im benachbarten St. Josefshaus niedergelassene Orden der Barmherzigen Brüder dasd Gebäude. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Landeswohlfahrtsverband Hessen Eigentümer. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrunderts stand das Haus lange leer. Das Fachwerk war verputzt.
Die Nutzung als Konvikt kann spätestens bis 1773 bestanden haben, als das Jesuitengymnasium nach Aufhebung des Ordens geschlossen wurde. Um 1900 herum waren Josef und Katharina Weier, geb. Tripp, Eigentümer des Fachwerkhauses. 1904/05 erwarben der im benachbarten St. Josefshaus niedergelassene Orden der Barmherzigen Brüder dasd Gebäude. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Landeswohlfahrtsverband Hessen Eigentümer. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrunderts stand das Haus lange leer. Das Fachwerk war verputzt.


Von 1979 bis 1982 ließ die Eigentümerfamilie Müller-Lessmann das Gebäude sanieren und restaurieren. 1981 eröffnete im ehemaligen Kartoffelkeller die Gaststätte "Willi's Bierkeller", der bis etwa 2010 bestand. 1983 eröffnete im Stockwerk darüber ein Café, das nur wenige Jahre bestand. Das Fachwerkhaus wurde 1994 unter Denkmalschutz gestellt.<ref name="Zumpe" />
Von 1979 bis 1982 ließ die Eigentümerfamilie Müller-Lessmann das Gebäude sanieren und restaurieren. 1981 eröffnete im ehemaligen Kartoffelkeller die Gaststätte "Willi's Bierkeller", der bis etwa 2010 bestand. Bis etwa 2015 konnte die Gaststätte für private Feiern gemietet werden. 1983 eröffnete im Stockwerk darüber ein Café, das nur wenige Jahre bestand. Das Fachwerkhaus wurde 1994 unter Denkmalschutz gestellt.<ref name="Zumpe" />


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 18. Januar 2025, 17:51 Uhr

Das Gebäude Hospitalstraße 2a in Hadamar, auch als Hammelburger Tor oder Hammelburg bekannt, besteht aus einem mittelalterlichen Torbau und einem großen Fachwerkhaus. Das Tor ist der letzte größere verbliebene Bauteil der einstigen Stadtmauer von Hadamar.

Bei dem Torbauwerk handelt es sich um das sogenannte Limburger Tor der von 1324 an errichteten Hadamarer Stadtmauer, durch das der Verkehr in Richtung Niederahlbach (heute Urselthaler Hof) und Offheim nach Limburg verlief.[1] Zugleich sicherte der Turm die südöstliche Ecke der Stadtmauer. Mauerreste an dem Haus Hammelburg 5 lassen darauf schließen, dass es sich ursprünglich um ein Doppeltor handelte, von dem heute nur noch der innere Teil erhalten ist. Wäherend die Außenseite aus Stein, mit einem Spitzbogen und einem schmalen Fenster ausgestattet ist, war die innere OÖffnung breiter ausgeführt und die Wand des Obergeschosses in verschiefertem Fachwerk mit einem größeren Fenster ausgeführt. Das heutige Satteldach ist eine spätere Veränderung.[2] Östlich des heute erhaltenen tors befand sich eine kleinere Pforte, die insbesondere für den Durchgang von Feldarbeitern gedacht war.[1]

Das Fachwerkhaus ist 1685 als Konvikt, also als Wohnung für Schüler des Jesuitengymnasiums, nachgewiesen. Möglicherweise wurde es eigens zu diesem Zweck errichtet. Eine 1974 vorgenommene Jahresrnganalyse der verbauten Hölzer ergab den jüngsten Ring aus dem Jahr 1614.[1] Einem Stadtplan von 1713 zufolge war es das Wohnhaus eines Vierseitenhofs, dessen übrigen Gebäudeteile nicht mehr erhalten sind. Wichtige Baumerkmale sind Reste einer Gurtrahmung im Erdgeschoss und Mann-Figuren am Obergeschoss mit genasten S-Streben. Der Name "Hammelburg" geht möglicherweise auf eine Nutzung zur Schafzucht im 19. Jahrhundert zurück.[3] Eine andere Interpretation bringt es mit der Familie Hammel in Verbindung, die wohl auf den 1453 genannten Henne (Johann) von Dehrn, genannt Hammel, zurückgeht, katzenelenbogischer Landschreiber und Keller in Hadamar. Eine Familie Hammel ist in der Stadt bis ins 19. Jahrhundert nachweisbar.

1540 blieben beim Brand der Stadt neben der kirchgasse nur drei Häuser an der Limburger Pforte unbeschädigt. Während des Stadtausbaus unter Fürst Johann-Ludwig von Nassau-Hadamar im 17. Jahrhundert wurde die Stadtmauer niedergelegt. Auf einem Stadtplan von 1713 ist die Limburger Pfoprte als einzige der einmal vorhandenen vier Torbefestigungen noch eingezeichnet. Dafür ist dort der Vierseitenhof am Limburger Tor dargestellt. Neben dem bis heute vorhandenen Wohnhaus sind ein südlich daran anschließendes und dann folgend ein nach Westen und Norden ausgerichtetes Gebäude erkennbar. Nach Nordwesten öffnet sich der Hof und geht in Gartenland über. Der Faulbach fließt südlich in Ost-West-Richtung an der anlage vorbei. Die Nebengebäude wurden in den 1930er oder 1940er Jahren abgerissen.

Die Nutzung als Konvikt kann spätestens bis 1773 bestanden haben, als das Jesuitengymnasium nach Aufhebung des Ordens geschlossen wurde. Um 1900 herum waren Josef und Katharina Weier, geb. Tripp, Eigentümer des Fachwerkhauses. 1904/05 erwarben der im benachbarten St. Josefshaus niedergelassene Orden der Barmherzigen Brüder dasd Gebäude. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Landeswohlfahrtsverband Hessen Eigentümer. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrunderts stand das Haus lange leer. Das Fachwerk war verputzt.

Von 1979 bis 1982 ließ die Eigentümerfamilie Müller-Lessmann das Gebäude sanieren und restaurieren. 1981 eröffnete im ehemaligen Kartoffelkeller die Gaststätte "Willi's Bierkeller", der bis etwa 2010 bestand. Bis etwa 2015 konnte die Gaststätte für private Feiern gemietet werden. 1983 eröffnete im Stockwerk darüber ein Café, das nur wenige Jahre bestand. Das Fachwerkhaus wurde 1994 unter Denkmalschutz gestellt.[1]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Harald Zumpe: Stadtgeschichten. Wenn die Häuser reden könnten, Teil 12. Heimat-Post, November 2006.
  2. Kulturdenkmäler in Hessen: Hamemlburg, online verfügbar.
  3. Kulturdenkmäler in Hessen: Hospitalstraße 2a, online verfügbar.