Hadamar Galgenberg 2: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Dezember 2024, 15:46 Uhr
Datierung
Das Foto stammt von einer ungelaufenden Postkarte, laut Aufdruck aus der Produktion der Buchhandlung Josef Jung Hadamar. Einen Anhaltspunkt geben die vier Mehrfamilienhäuser rechts im Hintergrund. Diese heute denkmalgeschützten Häuser entstanden wohl in den frühen 1920er Jahren, auch wenn in der offiziellen Denkmaltopographie "um 1930 herum" steht. Die nördlich, im Bild also links davon, gebauten Siedlungshäuser der Hadamarer Baugenossenschaft entstanden um 1950 herum, sind aber noch nicht zu sehen. Das Foto muss also zwischen etwa 1920 und 1950 entstanden sein.
Blickrichtung
Der Fotograf stand wohl etwas nördlich des Konvikts, allerdings nicht zu nahe an der heutigen Vitos-Klink, weil man dann stärker in die Hundsanger Straße hineinschauen könnte.
Bildauswertung
Der Galgenberg links im Hintergrund ist auf der nördlichen, im Bild linken, Seite stark bewaldet. Es gibt ältere Aufnahmen auf denen der Galgenberg weitgehend unbewaldet ist. Dort scheint sich also zwischen etwa 1900 und dieser Aufnahme etwas an der Nutzung geändert zu haben. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass die Nutzung des Galgenbergs als Steinbruch zurückgegangen war oder dass die Beweirtschaftung der vermutlich kargen Wiesen nicht mehr so attraktiv war und die Fläche daher aufgeforstet wurde. Die einzeln stehenden Bäume am rechten Rand des Bewuchses sehen nach Nadelbäumen aus, was für eine Aufforstung und einen relativ schnell entstandenen Waldbestand sprechen würde. Auf der rechten und damit südlichen Seite des Galgenbergs gibt es, anders als heute, keinen Bewuchs und man kann ein paar hellere und dunklere Stellen erkennen. Das dürfte der Basaltsteinbruch sein. Weiter rechts davon ist Faulbach als kleine Häusergruppe zu sehen und ganz rechts am Bildrand der Käfernberg bei Ahlbach, ebenfalls ein Basaltsteinbruch.
Unterhalb des Galgenbergs sind dichte Obstbaumbestände am Stadtrand zu sehen, die heute nur noch in Resten vorhanden sind. In der Mitte des linken Bildrands ist die Villa am Herzenbergweg zu erkennen, die 1906 für einen Privatbankier errichtet wurde. Rechts davon weiter unten am Herzenbergweg stehen zwei Häuser mit den typischen steilen Giebeln für Wohnhäuser der 20er und 30er Jahre. Die gegenüberliegende Seite des Herzenbergswegs ist noch kaum bebaut, außer im untersten Abschnitt.
Weiter rechts ist der Neumarkt durch die vielen Baumkronen markiert. Dann folgt noch etwas weiter rechts das Krankenhaus St. Anna, gut zu erkennen an seinem großen Dach mit Gauben. Am weiter rechts folgende südliche Verlauf der Nonnengasse fehlt noch die Grundschule. Sie wurde erst 1953 erbaut. An der Faulbacher Straße rechts von den Doppelhäusern ist ein Gebäude, das heute noch an der Einmündung der im Bild ebenfalls noch nicht vorhandenen Hospitalstraße in die Faulbacher Straße steht.
Auffällig ist, dass der Kreuzweg weitgehend unbebaut war, bis auf die Häuser der Familie Stier an der Ecke Marienstraße und Kraulich.[1] Auch das gesamte weitere heutige östliche Stadtquartier fehlt.
Nepomukkirche, Schloss, der Bereich um den Untermarkt mit dem Rathaus und der Neumarkt haben sich bis heute kaum verändert. Am Neumarkt stehen an der Westseite noch das Katasteramt sowie weiter links ein weiteres Gebäude, die in den 1970er Jahren durch Waschbetonbauten ersetzt wurden. Am Untermarkt findet sich rechts vom Rathaus das Backsteingebäude der Brauerei Gotthardt, wo sich heute der Neubau-Trakt der Stadtverwaltung befindet. Allerdings fehlt offenbar der hohe Schornstein, der auf vielen älteren Aufnahmen zu sehen ist.
Weiter im Vordergrund sind links die Borngasse und der Melanderplatz sichtbar, insbesondere mit dem Hohen Bau der Kalkmühle und links davon einem großen Gebäude mit einem Krüppelwalmdach. Dabei handelt es scih um Müller's Saal, den Veranstaltungssaal der Gaststätte Müller, später Gulbe. Der Saalbau wurde beim Bau der Umgehungsstraße am Elbbachufer abgerissen.[2] Rechts unterhalb davon befindet sich die Brückenvorstadt mit den Dächern des Postamts und des Hotels Adler.
Ganz im Vordergrund ist links der sogenannte Hengststall zu erkennen, also die Beschälstation des Gestüts Dillenburg, rechts davon das 1911 errichtete Gebäude der Nassauischen Landesbank in der Kurve des Hundsanger Straße. Rechts folgen weitere Gebäude an der Alten Chaussee und ganz rechts am Bildrand das kleine, heute nicht mehr vorhandene Nebengebäude des Bahnhofs.