Hadamar Stadtschenke: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 19. Januar 2025, 12:48 Uhr

Datierung
Die Karte ist ungelaufen. Aber sie trägt den Aufdruck "Cekade Haar 01 49/1". Damit ist vermutlich das Produktionsjahr 1949 gemeint. Die Aufnahme dürfte also 1948 oder 1949 gemacht worden sein.
Blickrichtung
Zu sehen ist die Krämergasse, vom Neumarkt, also aus Richtung Norden, fotografiert.
Bildauswertung
Das Haus links von der Stadtschenke sieht heute wie ein eigenständiges, schmales Haus aus. Auf der historischen Aufnahme wird jedoch deutlicher, dass es Teil der Stadtschänke ist, auch an der durchgängigen Schwelle, die heute, ebenso wie die Schwelle zum Dachboden, unter Putz liegt. Dahinter dürfte sich aber Fachwerk befinden. Auch die Sprossenfenster sind einfacher gestaltet als 1949 und die Fenstergröße ist wie früher erhalten. Also ist vermutlich das Fachwerk dort auch heute nicht zerstört. Am meisten hat sich das Dach verändert. Da ist die kleine Gaube verschwunden und ein großer Schornstein dazu gekommen.
Das Baujahr der Sadtschenke, heute Neumarkt 2, ist unbekannt, aber unter der Madonnenfigur ist die Jahreszahl 1679 angebracht. Das passt zur Neuanlage des Neumarkts im Rahmen des Stadtausbaus unter Fürst Johann Ludwig Mitte des 17. Jahrhunderts. Das Fachwerk ist vor allem auf der Seite zum Markt hin sehr aufwändig gestaltet, mit vielen geschweiften und genasten Querstreben. Dazu die Madonnenfigur, die 1949 kaum zu erkennen war, weil nicht bemalt, aber heute wieder hervortritt. Die Haustür ist allerdings nicht mehr original, sondern stammt aus dem Biedermeier. Auch an der Schenke selbst sind die Fenster heute durch einfachere Varianten ersetzt. Im linken Teil des ersten Stockwerks sind die Streben des Fachwerks verschwunden. Das Erdgeschoss war wohl schon 1949 gemauert, außer dem mächtigen, beschnitzten Eckständer.
Das große Gebäude rechts im Bild ist heute nicht mehr vorhanden. Dabei handelte es sich um das Katasteramt, das für rund 30 Orte der Umgebung zuständig war. Dieses Haus wurde in den 1960er oder 1970er Jahren durch ein Gebäude ersetzt, das einen Supermarkt und die Kneipe "Plantage" beherbergte. Inzwischen ist dort der Neubau mit der Kindertagesstätte Villa Musica entstanden, der sich besser in die noch erhaltenen Neubauten einfügt.
Im weiteren Verlauf der Krämergasse ist heute doch noch vieles zumindest in der Kubatur ähnlich wie 1949 erhalten. Die linke Seite scheint sogar fast komplett unverändert, mit den ersten Haus nach der Schenke weiter mit dem uneinheitlich hohen Sockel und dahinter weiterhin ein kleines Vordach und alte Schaufenster. Rechts hat der Klempnerbetrieb Starfinger noch ziemlich genau die Außenkubatur wie damals, wenn auch nicht mehr die Fassade mit zwei Toren und den gleichen Fensteröffnungen. Damals handelte es sich bei dem Gebäude im den Bauernhof Blotz. mit angrenzedem Wohnhaus, das später eine Gastwirtschaft und dann einen Milchladen enthielt.[1] An dem heute grünen Haus dahinter tritt die Fachwerkschwelle heute wieder deutlicher zutage. Zum Aufnahmezeitpunkt war dies die Bäckerei Jamin.[2] Allerdings sehen oben die Fenster anders aus. Ob da eine zwischenzeitige, 1949 schon vorhandene Abänderung des Fachwerks wieder zurückgebaut wurde oder ob die Schwelle neu nachempfunden wurde, kann man so nicht sagen. Die Dachgauben sind jedenfalls ebenfalls neu, ein bisschen näher in Richtung Traufe nach unten angelegt.
Im Hintergrund ist der Turm der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk zu sehen, der heute viel einfacher als damals gestaltet ist, da die Gauben entfernt wurden. Davor das Gebäude der Apotheke am Markt. Es ist heute noch mit seiner Kubatur und dem markanten Krüppelwalmdach erhalten, aber die Fenster wurden verändert, mit modernen, großen Fensterfronten. Unten war damals schon eine gewerbliche Nutzung, wie die Fassadenaufschrift zeigt. Dabei handelte es sich wohl um eine Bäckerei.[3] In einem Adressverzeichnis von 1924 ist am Untermarkt keine Apotheke eingetragen.
Aktuelles Vergleichsfoto
